Am 23.+24. Oktober 2021 fand ein Verhüllungsworkshop für Kinder und Jugendliche im KuK-Haus in Dissen statt. Hier ein Bericht von Michaela und Derk van Berkum:
Am 23.10.2021 begaben sich zehn Kinder und Jugendliche aus dem südlichen Osnabrücker Land auf die Spuren von Christo und Jeanne-Claude im KuK-Haus in Dissen. Mit einer kurzen Einführung startete Michaela van Berkum über die Geschichte und einzelne Projekte der beiden Künstler. Dann begann die kreative Phase. Zum größten Teil hatte jeder Teilnehmende Alltagsgegenstände mitgebracht, die sie selber verhüllen wollten. Derk van Berkum zeigte anschaulich an einem Modell, wie aus langweiligen Kartons und Duplo-Steinen mit Stoff und Schnur ein interessantes Kunstwerk entsteht.
Der erste Schritt für die jungen Künstler*innen war es, die Stoffe auszusuchen und nach Möglichkeit mit nur einem großen Stück Stoff den Alltagsgegenstand zu verhüllen. Hier entstanden auch die interessanten Falten, die für das Licht / Schattenspiel verantwortlich sind. Im zweiten Schritt wurden Schnüre und Kordel ausgesucht. Sie wurden so um die markanten Ecken und Kanten des verhüllten Gegenstand geschnürt, dass der Alltagsgegenstand erkannt werden konnte. Bei diesem Prozess wurde den Künstler*innen klar, auf was es in diesem Verhüllungsworkshop ankommt. Sie entwickelten eine so große Begeisterung, dass weitere Gegenstände und auch Fantasiegegenstände wie Miniaturgebäude entstanden.
Im Anschluss fotografierte Vera Sprengkamp professionell die Kunstwerke im Garten des KuK-Hauses. Schließlich bereiteten alle im KuK-Haus die Kunstobjekte zur Ausstellung vor. Letzte Aufgabe im Workshops war die Vorbereitung auf die Vernissage. Die Künstlerinnen und Künstler hatten sich Gedanken gemacht, was könnten Gäste und Medienvertreter fragen und welche Antwort können Sie darauf geben. Wie sind sie zu diesem Kunstobjekt gekommen sind und was sollen sie darstellen?
Zweiter Teil war die Vernissage. Am Sonntag um 15:00 Uhr öffnete das KuK-Haus seine Pforten und nach kurzer Einführung und Begrüßung durch den Vorsitzenden Derk van Berkum wurde die Vernissage eröffnet. Im Anschluss saßen die Gäste unter dem Sonnensegel bei Kaffee und Kuchen und diskutierten über die Kunstwerke. Um auch Christos Kunst-Gedanken gerecht zu werden, kamen um 16:30 Uhr die Künstlerinnen und Künstler zusammen und enthüllten ihre Kunstwerke. So gingen die Kunstwerke wieder in die Alltagsgegenstände über und die Stoffe werden beim nächsten Workshop wiedereingesetzt. Was bleibt nun? Jeder junge Künster bekam einen Bilderrahmen mit zwei Bildern, auf dem der Künstler mit seinen Kunstwerken verewigt ist. Dieses und die Erinnerung an einen Weg vom Gegenstand zum verhüllten Kunstobjekt sind nachhaltige Lernprozesse.
Sie zeigt die Vergänglichkeit von Kunst und – nach Christo – es existierte nur im Hier und Jetzt.
Für 2022 gibt es Anfragen, diesen Workshop zu wiederholen und auch für Erwachsene einen Workshop anzubieten. Begeistert nehmen wir dieses in die Jahresplanung auf.
Fotos: Vera Sprengkamp
