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Ausstellung „Gedankensplitter“

Neun aktuelle künstlerische Positionen

Hirmiz Akman – Malerei
Saskia Averdiek – Malerei
Azim Becker – Medieninstallation / Urban-Art
Martin Collmann – Mixed Media
Franziska Jäger – Malerei
Janina Kilimann – Malerei / Skulptur
Jasper Tiemeyer – Skulptur
 
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl aus dem breiten Repertoire des aktuellen künstlerischen Schaffens.
Werke von sieben Künstlern, Studierende der Universität Osnabrück, deren Bandbreite künstlerischer Ausdrucksmittel von Zeichnungen über Malerei bis hin zu Medieninstallation reicht, setzen sich mit Themen unserer Zeit auseinander. Gesellschaftspolitische Anmerkungen finden ebenso ihren Raum wie ästhetische Fragestellungen nach Form, Farbe und dem Schaffensprozess als künstlerische Handlung.
 
Hirmiz Akman beschäftigt das Thema Raum und Bild. Gäbe es den Raum nicht, so würde die Malerei nicht existieren. Malerei lebt vom Raum und steht immer im Bezug zu diesem. Wo aber befindet sich die Grenze zwischen Malerei und Raum? Die Malerei von Akman löst die Grenzen zwischen Bild und Raum auf. Sie geht von der Leinwand auf die Wand über. Der Betrachter betritt ein Szenario.
 

Saskia Averdiek begreift die Malerei als Prozess. Sie lässt beidhändig und gleichzeitig zwei Bilder entstehen. Obwohl sie Rechtshänderin ist, konzentriert sie sich beim Malen nur auf das linke Bild. Dem Reiz der daraus resultierenden Formen, die auseinander fallen, verwackelte Linien, die ihre Gegenständlichkeit verlieren, spürt sie nach und entwickelt daraus ihre Bildmotive. 

Azim Becker ist gleich mit zwei unterschiedlichen Arbeitsweisen vertreten. Mit seiner Urban-Art holt er die Einflüsse der Straße in den Ausstellungsraum. Verstrickte Motive und skurrile Illustrationen werden zu Bildern komponiert. Ihn interessiert die Frage, wie verhält sich das Werk, wird es museal oder bleibt es Straßenkunst? 
Mit seiner anderen Arbeit bewegt sich Azim Becker im Bereich der Medieninstallation. Er installiert einen Überwachungsposten, wie er nicht nur in einem Überwachungsraum stehen könnte, sondern auch in den Köpfen der Menschen und ihrer digitalen Welt. In dieser interaktiven Installation schlüpft der Betrachter in die Rolle des Beobachters, des Voyeuristen und des Opfers gleichzeitg. 
 
Martin Collmann besticht durch spielerischen Umgang mit Materialien. Seine Mixed Media-Figuren sind das pure Vergnügen am Experiment, das den Betrachter mitreißt. Sie zeigen menschliche Züge in verschiedenen Facetten, entziehen sich jedoch einer eindeutigen Wertung.
 

Franziska Jäger erkundet mit malerischen Mitteln das Spiel mit Licht und Schatten, deren Einfluss auf Erkennbarkeit eines Objekts. Hier zählt nicht das Gesicht im Sinne eines Portraits, vielmehr wird es zum Synonym eines menschlichen Gesichts. Sie stellt sich die Frage: wie weit kann ich gehen mit der Verfremdung und dennoch eine Erkennbarkeit erzeugen? 

Janina Kilimann ist ebenfalls mit verschiedenen Werken sowohl im Bereich der Malerei als auch der Skulptur vertreten. In ihrer Malerei arbeitet sie mit Fragmenten, deren dialogisches Für und Wider eine Wurzel erkennen lassen. Große Formate lassen dem Betrachter viel Raum für Entdeckungsreisen im Bild. 
Die Skulpturen von Janina Kilimann sind ein formales und materielles Experiment. Sie bewegt sich mit ihren Köpfen zwischen totaler Auflösung und geschlossener, erkennbarer Form. Ein Fixierspiel, das den Betrachter auffordert sich einzulassen.
 
Jasper Tiemeyer interessiert die Ästhetik in der Kunst. Seine Skulpturen sind formale Arrangements, die den ästhetischen Aspekt mit aller Gegensätzlichkeit der Materialien ausloten. Seine variablen Skulpturen beziehen sich auf den Raum, sehen mit jeder Präsentation anders aus.